Die Temperaturen steigen, der Frühling ist da und man wird wieder aktiv. Perfekte Voraussetzungen, um das Auto mal links liegen zu lassen und das Land zu Fuß zu entdecken. Eine Auswahl der schönsten Wanderziele mit guter Anbindung finden möchten wir Ihnen heute vorstellen.
Goldsteig Bayern
Den Anfang macht der 660km lang Goldsteig. Von Marktredwitz, quer durch den Oberpfälzer und bayrischen Wald, geht es bis nach Passau. Die Südroute ist eher für Anfänger und die Nordroute für Anspruchsvollere gedacht. Diese ist, an den Bergen Hohenbogen, Kaitersberg, Großer Arber und Falkenstein, über 1.000m hoch! Sehenswürdigkeiten und wunderschöne Natur, z.B. das Blockmeer am Lusen, gibt es aber auf beiden Routen. Auch nicht zu verpassen: der Baumwipfelpfad Neuschöngau und die Burgen Falkenberg und Falkenstein. Neben der Bahn, fahren bis Ende Oktober auch Wanderbusse und die Ilztalbahn.
Der Altmühltal-Panoramaweg in Bayern
Deutlich kürzer ist dieser 200km lange Weg, welcher von Gunzenhausen, durch den Naturpark Altmühltal, bis nach Kelheim führt. Darunter naturbelassene Buchenwälder, die Felsformationen der fränkischen Alb und das Highlight: die Gungoldinger Wacholderheide. Aber auch die historischen Städtchen, Burgen und Schlösser wissen zu begeistern. Keltische und römische Geschichte erfährt man an den Überresten des Limes, Roms Grenzwall. Die Buslinien des Naturparks Altmühltal und für Fahrradfahrer die „Freizeitbusse“ mit Fahrradanhängern, erschließen, neben der Bahn, die Region.
Hochrhöner, Bayern, Hessen und Thüringen
Der 140km lange Hochrhöner beginnt in Bad Kissingen und geht durch Hessen, bis nach Bad Salzungen in Thüringen. Dabei passiert man die höchsten Erhebungen der Rhön: Heidelstein, Kreuzberg und die Wasserkuppe. Diese ist, mit 950m, höchster Berg Thüringens und gleichzeitig Wiege des Segelfluges. Außerdem gibt es außergewöhnliche Tiere und seltene Pflanzenarten zu bestaunen. Hochmoore, Basaltseen, Buchenwälder und Grünlandflächen runden das Bild ab. Normale Linien, extra Wanderbusse und für Radler der „RhönRadBus“, fahren fast alle Ziele an.
Kammweg, Sachsen, Thüringen & Bayern
Von Blankenstein in Bayern, durch Thüringens Vogtland, bis nach Altenberg-Geising in Sachsen führt der Kammweg. Er ist einer der ältesten Wanderwege Europas und Sitz der höchsten Gipfel von Erzgebirge und Vogtland: Auersberg und Fichtelberg. Für kulturelle Abwechslung sorgen das Nussknackermuseum in Neuhausen, das Suppenmuseum Neudorf und das Spielzeugdorf Seiffen. Aber auch erzgebirgische Volkskunst, Burgen, Schlösser, Sommerrodelbahnen und Schmalspurbahnen kann man hier erleben. Gut verteilt sind die Bahnhöfe und Buslinien.
Heidschnuckenweg, Niedersachsen
In der wunderschönen Lüneburger Heide, zw. Hamburg und Celle, erstreckt sich der 223km lange Heidschnuckenweg. 30 Heideflächen mit Birken, Findlingen und Mooren kann man entdecken. Da der höchste Punkt – der Wilseder Berg – nur 169m hoch ist, eignet sich die Route vor allem für Anfänger. Am schönsten ist die Region während der Blütezeit, von August bis September. Dann erstrahlt sie in einem lila Blütenmeer. An- und Abreise sind gut per ÖPNV möglich, zusätzlich steuert das Heide-Shuttle, bis Mitte Oktober, auch viele kleine Orte an.
Harzer Hexenstieg in Niedersachsen
Der Hexenstieg geht von Osterode, westlich des Harzes, bis ins 94km entfernte Thale, mit der berühmten Walpurgishalle. Quer durch den Harzer Nationalpark, führt er bis auf den Brocken. Wer nicht so hoch hinaus möchte, hat zwei Alternativrouten zur Auswahl. Nadel- und Mischwälder, felsige Schluchten, steile Klippen und Hochmoore formen diese schöne Landschaft. Kleine mittelalterliche Fachwerkstädte und Zeugnisse der tausendjährigen Bergbaugeschichte bilden kulturelle Höhepunkte. Mancherorts fährt die Bahn sogar stündlich und am Wochenende aller 2 Stunden.
Eifelsteig, Nordrhein-Westfalen
Über 300km und von Aachen bis Trier, kann man den Nationalpark der Eifel genießen. Vorbei an einem der schönsten Klöster Deutschlands (Himmerod) und durch eines der größten Moore Europas: dem Hohen Venn. Die Strecke ist mit seinen Kalkfelsen, wilden Flussläufen, großen Wasserfällen und Mühlsteinhöhlen von Gerolstein, sehr abwechslungsreich. Für schnelles Vorankommen sorgen der Eifelsteig-Wanderbus (an Wochenenden und Feiertagen, bis Oktober) und die vielen Rad- und Wanderbahnhöfe.
Rheinsteig, Hessen, Rheinland-Pfalz & NRW
Bleiben wir doch in NRW, um durch den 320km langen Rheinsteig, bis nach Wiesbaden zu gelangen. Entlang des Rheins und der sagenumwobenen Loreley, gibt es 40 Festungen, Schlösser, Burgen und den Drachenfels zu erleben. Schmale Wege, schwierige Aufstiege und Weinberge locken alle auf Ihre eigene Art. Zwar nur bis zu 345m, aber umso mehr Höhenunterschiede, sind im Siebengebirge zu erwarten. Jeder Ort am Rheinsteig hat einen ÖPNV Anschluss, die Anreise ist also gar kein Problem.
Der Schwarzwälder Schluchtensteig, Baden-Württemberg
Nun zu der anspruchsvollen Strecke von Sühlingen nach Wehr. Schluchten, Tunnel, schmale Steigen und Wasserfälle führen quer durch den Süden des Schwarzwaldes. Das ist eher was für Fortgeschrittene, die trittsicher und schwindelfrei sind! Dafür wird man mit dem Blick vom Krummenkreuz-Gipfel und dem tiefblauen Schluchsee belohnt. Zwar eignet sich der Weg nicht für den Winter, aber in der Saison erleichtern Bus und Bahn die Etappen.
Albsteig in Baden-Württemberg
Noch weiter im Süden, in der Nähe des Bodensees, beginnt der Albsteig. Entlang der vielen Aussichtsplattformen und an der nördlichen Steilstufe der Schwäbischen Alb, geht es bis ins bayerische Donauwörth. 350km voller Bergwege inmitten von Wiesen und Wälder eröffnen den Blick auf bezaubernde Burgen und Schlösser. Darunter bekannte, wie die Burg Hohenzollern oder Schloss Lichtenstein. Auch einen Besuch wert sind die Tropfsteinhöhle Nebelhöhle und der Uracher Wasserfall. Durch die steilen Wege, eignet sich der der Albsteig nicht für kleine Kinder. Bus- und Bahnanschlüsse findet man dafür an fast allen Etappen.
Jetzt haben Sie einen Einblick in die schönsten Wanderziele Deutschlands. Doch Vorbereitung ist alles! Überschätzen Sie sich nicht bei der Routenplanung. Packen Sie außerdem gute Ausrüstung und ausreichend Proviant ein. Dazu noch ein paar Pausen und Ihnen steht nichts mehr im Wege.