Nun ist es wieder so weit, die Urlaubsvorbereitungen für den Sommer stehen an. Früh anzufangen ist immer zu empfehlen, doch besonders Tierbesitzer müssen bei Zeiten beginnen! Sie haben ja nicht nur für sich, sondern auch für das Tier zu planen. Soll es mit? Wenn ja, darf es das und was muss man beachten? Und wenn nicht, wen soll man fragen, um auf das Tier aufzupassen?
Zuerst sei gesagt, dass Katzen, Fische und Vögel einen Ortswechsel gar nicht mögen. Für Katzen sollte es nur in Betracht gezogen werden, wenn sie von klein auf an das Reisen gewöhnt werden. Andernfalls ist es für diese Tiere besser, zu Hause zu bleiben.
Das Haustier kommt mit
Ist die Entscheidung gefallen, müssen noch einige Dinge beachtet werden. So bieten einige Hotels keine Angebote für Haustiere an, dagegen sind Ferienwohnungen meist offener. Für Hund und Katze ist meist ein implantierter Mikrochip, auf welchem wichtige Daten über das Tier gespeichert sind, Pflicht. Auch eine Reiseapotheke, ein gültiger Impfschutz und der Tierausweis dürfen nicht fehlen. Dieser wird vom Arzt ausgefüllt, er enthält u.a. eine Beschreibung des Tieres und dessen Impfungen.
Auch die Auswahl des Landes sollte wohl überlegt sein: Südeuropa, bzw. der Mittelmeerraum ist für viele Arten zu heiß und die vorkommenden Krankheiten nicht zu unterschätzen. Besonders vor Zecken und Mücken muss der Begleiter geschützt werden, z.B. durch eine tägliche Untersuchung. Zeckenzangen, Parasitenhalsbänder oder chemische Präparate können dabei helfen. Schutz vor Mücken, und damit vor der gefährlichen Leishmaniose, bieten Fliegengitter an den Fenstern. Das Tier sollte nachts drin bleiben und am Tag Schattenplätze meiden. Der beste Ratgeber ist hier der lokale Tierarzt.
Bei Reisen innerhalb der EU ist eine gültige Tollwutimpfung Pflicht. Diese muss mindestens 21 Tage alt sein und darf die Gültigkeitsdauer nicht überschreiten. Die bereits genannten Sachen, wie Ausweis und Chip, sind ebenfalls mitzunehmen. Bei Reisen nach Finnland, Malta, Großbritannien und Irland muss außerdem eine Bandwurmbehandlung durchgeführt werden. Diese muss man bei der Einreise auch nachweisen können. Halter von sogenannten Kampfhunden sollten sich besonders über das Land informieren. So sind sie bspw. in Dänemark und einigen anderen Ländern verboten!
Auf große Reise – doch womit?
Ist das richtige Land gewählt, muss noch das Transportmittel ausfindig gemacht werden. Auto, Zug Flugzeug oder Schiff? Auch hier gibt es wieder einiges vorzubereiten und zu beachten:
Mit dem Automobil
Soll es das Auto sein, hat es der Hund im Kofferraum am besten. Entweder mit Trenngitter oder per gut gesicherter Transportbox. Es gibt auch spezielle Hundegurte für die Rückbank. Bei einem Platz am Fenster ist dieses immer geschlossen zu halten, sonst kann der Wind zu Bindehautentzündung führen. Die letzte Mahlzeit sollte mindestens 12 h vorher zugeführt werden, das beugt besonders auf langen Fahrten Übelkeit vor. Wasser muss immer zur Verfügung stehen und regelmäßige Pausen sollten auch eingeplant werden. Aber dabei das Tier nie im Auto lassen, es könnte am Hitzetod sterben! Auch die Reisezeit ist nicht willkürlich: Die Früh- und Abendstunden, u.U. sogar Nachtfahrten, eignen sich am besten um Hitzeproblemen vorzubeugen.
Für Katzen bedeutet die Fahrt und die fremde Umgebung noch mehr Stress, als für einen Hund. Ist sie es nicht gewohnt, hat sie es zu Hause besser. Soll sie mit, ist eine vertraute Transportbox samt guter Befestigung, die richtige Wahl.
Auf Schienen zum Ziel
In Zügen sind kleine Tiere bis Hauskatzengröße kostenlos, denn sie zählen zum Handgepäck. Mit größeren Hunden und bei Fahrten ins Ausland muss man jedoch eine extra Fahrkarte kaufen. Diese ist meist halb so teuer wie das normale Ticket. Dabei muss man immer eine Leine und einen Maulkorb mitführen. Soll das Tier mit in den Schlafwagen, ist meist das ganze Abteil zu buchen.
Auf seichten Gewässern
Auf Kreuzfahrtschiffen sind Haustiere aller Art generell unerwünscht. Bei einer Fahrt mit einer Fähre muss man sich vorher erkundigen: Wo darf sich der Begleiter bewegen und wo sein Geschäft verrichten? Bei den meisten Fähren muss das Tier die ganze Zeit im Auto, der Transportbox oder dem Zwinger bleiben. Besonders im Sommer ist das unzumutbar! Es gibt auch extra Kabinen zu buchen, in welche das Tier auch darf. Solche Kabinen mit Hund kosten bspw. 30€, bleibt er im Auto sind es 25€.
Über den Wolken
Die Reise mit dem Flugzeug bedeutet mit Abstand den meisten Stress für die Tiere. Ist es unvermeidbar, gilt es immer den kürzesten Weg, möglichst einen Direktflug, zu buchen. Kleinere Tiere zählen zwar als Handgepäck, die armen größeren müssen aber im Frachtraum untergebracht werden. Deren Transportbox ist gut und auffällig zu kennzeichnen, wichtige Dokumente klebt man als Kopie an die Außenseite. Jeder muss erkennen, dass sich ein Lebewesen darin befindet!
Dem Tier den Stress ersparen – Doch wohin mit ihm?
Wird die Reise ohne das geliebte Haustier angetreten, muss noch dessen Unterbringung geklärt werden. Nachbarn, Bekannte oder Verwandte zu fragen, wäre für das Tier das Beste. Diese Personen kennt das Tier häufig schon und sie können es in gewohnter Umgebung versorgen. Die beste Pflege und Aufmerksamkeit kann man wohl bei einem professionellen Tiersitter finden. Dabei kann man mit ca. 30€ pro Tag rechnen, die Preise sind jedoch sehr unterschiedlich. Günstiger sind Pensionen, welche aber während der Urlaubszeit schnell ausgebucht sind. Hier muss man früh planen, um noch einen Platz zu bekommen. Außerdem sollte man die Tierpension selbst checken: Entsprechen Auslauf, Pflege und Fütterung den Wünschen? Sie nehmen in der Regel 10-12€/Tag für Katzen und 20-25€/Tag für Hunde. Der örtliche Tierschutzverein kann hier gut beraten, ebenso der Tierarzt.