Oft gestalten sich Familienurlaube mit Kindern im Auto als nervenaufreibender Drahtseilakt für die Eltern. Es ist kein Geheimnis, dass Kinder nicht lange still sitzen möchten und ihnen auf langen Strecken schnell langweilig wird. Sie sind Meister darin, ihren Eltern das auch zu vermitteln. Weinen, Quengeln und Brüllen können das Nervenkostüm der Eltern ganz schön strapazieren. Doch das muss nicht sein. Eine gute Vorbereitung auf längere Fahrten kann helfen, die Kinder bestmöglich zu beschäftigen, so dass alle entspannt und voller Vorfreude ans Ziel kommen.
Tipps für die Vorbereitung und Planung.
Allgemeine Tipps für Fahrt und Reiseplanung
- Planen Sie die Strecke den Passagieren entsprechend. Fahren Sie nicht mehr als 500 km am Tag.
- Machen Sie ausreichend Pausen. Alle zwei Stunden sollte mindestens eine Pause eingelegt werden. Dies ist nicht nur gut für die Konzentration des Fahrers, sondern auch die kleinen Mitreisenden können sich austoben und werden auf der Weiterfahrt umso ruhiger sein. Fahren Sie möglichst Raststätten mit Spielplätzen oder kleinen Parks an, damit die Kinder genug Möglichkeiten haben, herumzutollen. Schöne Zwischenstopps bilden auch Schlösser, Badeseen oder sehenswerte Städte.
- Vermeiden Sie nach Möglichkeit die Hauptsaisons. Stau ist der Killer für Ruhe und Harmonie im Auto, gerade wenn die Temperaturen bereits über 25 Grad klettern. Fahren Sie daher lieber außerhalb der Ferien (falls das Kind noch nicht schulpflichtig ist) oder in den Ferien ein paar Tage später los. Informieren Sie sich außerdem im Radio oder über das Internet über die Verkehrslage, damit Sie rechtzeitig einen Stau umfahren können.
- Schlafende Kinder ersparen auch schon eine Menge Stress. Natürlich kostet frühes Aufstehen Überwindung, doch wenn Sie ihr Kind bereits vier Uhr morgens ins Auto tragen, schläft es in der Regel direkt weiter. So können Sie mit etwas Glück bereits einen großen Teil der Strecke hinter sich gebracht haben, bevor die Kleinen aufwachen.
- Reiseübelkeit: Sollten Sie bereits wissen, dass ihrem Kind auf langen Reisen oft schlecht wird, geben Sie ihm vor der Fahrt nur leichte Kost zu essen. Auf der Fahrt können kleine Portionen Zwieback oder Kekse helfen, den Magen zu beruhigen. Denken Sie daran, mit Kindern stets eine ruhige und behutsame Fahrweise an den Tag zu legen (kein Rasen, schnelles Beschleunigen oder abruptes Abbremsen). Frische Luft im Auto und kleine Spaziergänge während der Pausen können ebenfalls hilfreich sein.
- Schwindeln Sie nicht, wenn Ihr Kind fragt, wann Sie da sind. Auch ein nichtssagendes „Wir sind bald da“ beruhigt ein Kind nicht langfristig. Sagen Sie besser etwas wie „Wenn die Sonne untergeht, sind wir da.“ oder „Wenn der Zeiger dort steht, gehen wir auf einen Spielplatz“.
Das Auto richtig ausrüsten
Was Sie unbedingt einpacken sollten:
- Was auf keiner Reise fehlen darf: Essen und Getränke! Um zu vermeiden, dass Sie alle halben Stunden anhalten müssen, um etwas zu Essen oder zu Trinken zu besorgen, packen Sie ausreichend ein. Vermeiden Sie dabei zu viele Süßigkeiten, da Zucker die Kleinen meist nur noch zappeliger macht. Nehmen Sie besser Obst und Gemüse, belegte Brötchen, Würstschen und Salzstangen mit. Zum Trinken eignet sich vor allem Wasser oder Tee.
- Beschäftigungsmaterial: Nehmen Sie ausreichend Dinge mit, mit denen sich ihr Kind beschäftigen kann. Zum Beispiel Bilder- und Fühlbücher (Achtung: manchen Kindern wird bei der Autofahrt schlecht, wenn Sie auf ein Buch schauen), Hörbücher, kleine Videospiele (für ältere Kinder), das Lieblingskuscheltier.
- Kleine Mülltüten, Feuchttücher, Taschentücher oder Küchenrolle, Spucktüten. Es geht schließlich immer was daneben.
- Wechselkleidung für die Kinder. Aus demselben Grund.
- Ausreichenden Sonnenschutz. Bei größeren Kindern tut es eine lustige Sonnenblende mit Saugnäpfen. Kleinkinder reißen diese aber gerne mal von den Scheiben, deshalb ist es hier besser, die Scheiben mit speziellen Folien abzudunkeln.
Andere Beschäftigungsspiele
- Autos von bestimmten Marken oder in bestimmten Farben zählen
- Buchstaben von Kennzeichen vorlesen und die anderen Spieler müssen sie als Anfangsbuchstaben in einem Satz verwenden
- Wörterketten mit zusammengesetzten Wörtern bilden. Zum Beispiel: „Landkarte“ – „Kartenhaus“ – „Hauskatze“ – „Katzenfutter“ und so weiter.
- zusammen Singen
- „Ich sehe was, was du nicht siehst“
- Eine lustige Geschichte erzählen, in dem jeder einen Satz sagt und danach der Nächste weitererzählt.
Mit diesen Tricks kann die Autofahrt für die ganze Familie zum spaßigen Erlebnis werden.
Wir wünschen Ihnen einen entspannten Urlaub!