Ein Unfall ist meist ein Schock für die Betroffenen. Doch was müssen Sie beachten, wenn der erste Schock nachlässt? Welche Aufgaben haben Sie? Wir haben Ihnen hier ein paar hilfreiche Tipps zusammengestellt, die Sie in einer Unfallsituation beachten sollten. Eine kleine Eselsbrücke sind die Buchstaben AWH: Anhalten, Warnen, Helfen.
Schritt 1: Anhalten
Halten Sie bei einem Unfall nicht an, so begehen Sie Fahrerflucht, also eine Straftat. Es ist nachvollziehbar, dass man Angst vor einer solchen Extremsituation hat, aber geben Sie diesem Impuls nicht nach. Ihre Hilfe kann für andere vielleicht lebensnotwendig sein. Und bei kleineren Unfällen haben Sie ohnehin nichts zu befürchten.
Bei schwerwiegenden Schäden am Fahrzeug sollten Sie dieses schnellstmöglich auf der Fahrbahn zum Halten bringen. Ist der Schaden gering, können Sie es aus der Gefahrenzone auf den Seitenstreifen bringen. Fahren Sie aber unter keinen Umständen mit einem beschädigten oder gar brennenden Auto weiter! Ist das Fahrzeug sicher abgestellt, geht es weiter mit Schritt 2.
Schritt 2: Warnen
Durch das Warnen anderer Verkehrsteilnehmer verhindern Sie, dass der Unfall weitere Kreise zieht und im schlimmsten Fall sogar die gesamte Straße durch einen Auffahrunfall lahmlegt. Schalten Sie daher zuerst den Warnblinker an, um anderen Fahrern Ihre Notlage mitzuteilen. Vor dem Verlassen des Autos sollten Sie (und alle anderen Insassen) zum eigenen Schutz Warnwesten anlegen. Nachts oder bei schlechter Sicht müssen Sie außerdem für ausreichende Beleuchtung am Unfallort sorgen, zum Beispiel mit eingeschaltetem Standlicht.
Steigen Sie danach vorsichtig aus, um die Warndreiecke aufzustellen. Die Entfernung dieser vom Unfallort hängt von der Art der Straße ab: In der Innenstadt sind 50 m Abstand ausreichend, auf der Landstraße 100 m und auf der Autobahn 200 m – nach Möglichkeit jedoch immer vor Kurven, Hügeln oder anderen Sichthindernissen. Bitte Sie auch andere Fahrer bei der Absicherung um Hilfe, wenn das Ausmaß für Sie unüberschaubar ist. Ist die Unfallstelle abgesichert, widmen Sie sich Schritt 3.
Schritt 3: Helfen
Schnelle Hilfe für Verletzte liegt vor dem Eintreffen des Rettungswagens in Ihrer Verantwortung, ansonsten droht eine Strafe wegen unterlassener Hilfeleistung. Haben Sie keine Angst, etwas falsch zu machen. Verlassen Sie sich auf Ihre Instinkte und das Wissen aus dem Erste-Hilfe-Kurs. Sofortiges Handeln ist manchmal wichtiger als Fachwissen.
Zu allererst suchen Sie nach möglichen Verletzten und befreien Sie diese aus der Gefahrenzone. Bringen Sie sich dabei aber keinesfalls selbst in Lebensgefahr. Wenn Sie zum Beispiel bei einem Rettungsversuch ohnmächtig werden, ist damit auch niemandem gedient, da keiner mehr Hilfe rufen kann. Passen Sie auf Brandherde und laufende Motoren auf und halten Sie gegebenenfalls einen Feuerlöscher bereit. Retten Sie einen Verletzten aus einem Fahrzeug, versuchen Sie dabei, das Bewusstsein der Person fest- bzw. wiederherzustellen. Prüfen Sie als Nächstes, ob die Person eingeklemmt ist und ob sie bewegt werden kann.
Bringen Sie den Verletzten nach Möglichkeit vorsichtig in Sicherheit und rufen Sie so schnell wie möglich den Rettungsdienst unter der 112 an, um Ihre Situation und Position durchzugeben. Denken Sie dabei an die 5 W’s: Wo befinden Sie sich, Wer ruft an, Was ist passiert, Wie viele Betroffene, Warten auf Rückfragen. Sollte kein funktionsfähiges Handy zur Hand sein, bietet sich die Notrufsäule an. Ist der Notdienst verständigt, ergreifen Sie alle weiteren Erste-Hilfe-Maßnahmen. Delegieren Sie gegebenenfalls Aufgaben an weitere Anwesende. Das oberste Gebot ist die Dringlichkeit. Erst wenn alle Verletzten versorgt sind, können Sie sich um die Formalitäten der Unfallabwicklung kümmern.
Nächste Schritte nach einem Unfall
Am Unfallort sind die Erinnerungen aller Beteiligten noch frisch und die Schäden gut sichtbar – nutzen Sie diese Gelegenheit, um die Unfallmeldung vorzubereiten. Verständigen Sie sich mit den anderen Beteiligten und klären Sie die Schuldfrage. Lassen Sie sich außerdem die Ausweispapiere zeigen und notieren Sie Kennzeichen, Anschrift sowie Versicherungsdetails. Dokumentieren Sie auch den Ort, Zeit und Schaden des Unfalls, nach Möglichkeit mit Fotoaufnahmen.
Im Nachhinein lohnt es sich, die Beschädigung aller beteiligten Fahrzeuge, Unfallspuren auf der Fahrbahn und die örtlichen Gegebenheiten in Bild festzuhalten. Eine Unfallskizze erweist sich oft als sinnvoll und wird zumeist auch von den Versicherungen gefordert. Vergessen Sie nicht, sich Kontaktdaten möglicher Zeugen zu notieren.
Wenn alle Formalien geregelt sind und Sie die Fahrtüchtigkeit Ihres Autos zur Weiterfahrt geprüft bzw. eine andere Mitfahrgelegenheit organisiert haben, müssen Sie nur noch die Unfallstelle räumen: Säubern Sie den Unfallort und sammeln Sie die aufgestellten Warndreiecke wieder ein. Der letzte Schritt ist dann nur noch die Schadensmeldung beim Versicherer.
Unfallhilfe von Autohaus Schneider
Unser Pannendienst steht Ihnen 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag zur Verfügung: Rufen Sie uns an und wir sind für Sie da, bringen Ihr Auto in die Werkstatt und Sie wohlbehalten nach Hause. Und während Sie sich von dem Schock erholen, bringen unsere Werkstatt-Experten Ihren Wagen wieder in Ordnung. Sie erreichen unsere Pannenhilfe unter: 0172 / 3414589