Viele kennen es: Man kauft sich ein neues Auto oder bucht einen Mietwagen und der Verkäufer erklärt einem stundenlang, was das neue Gefährt so alles drauf hat. Die Flut an Informationen ist schier unendlich und merken kann es sich kaum jemand. Dann kommt die erste längere Strecke und das Fahrzeug bremst plötzlich von allein oder das Lenkrad bewegt sich. Was hat das zu bedeuten? Ein eingebautes Assistenzsystem, das Sie vielleicht schon wieder vergessen haben greift. Damit Sie nicht erschrecken, was Ihr Fahrzeug auf einmal alles selbstständig macht, haben wir Ihnen die Assistenzsysteme einmal zusammengetragen: Von A wie Ausweichassistent, bis V wie Verkehrszeichenerkennung, die neuesten Assistenzsysteme kennen zulernen. Vielleicht hat auch Ihr Auto noch ein paar unbekannte Tricks auf Lager!
Ein Vorgeschmack gefällig?
Tempo
Verkehrszeichenerkennung und Falschfahrwarner
Geschwindigkeitsbegrenzer, intelligenter Tempomat und einige weitere Assistenten, würden ohne sie gar nicht funktionieren: die Verkehrszeichenerkennung. Mit einem Video- oder GPS-System wird die Umgebung nach Verkehrszeichen, etwa Tempolimits und Überholverbote, untersucht. Diese werden dann im Display – oder noch besser im Head-up-Display – angezeigt. Das hilft Tempolimits einzuhalten. Sollte man trotzdem einmal zu schnell fahren, ertönt ein Warnsignal.
Der Falschfahrwarner erkennt zwar auch Verkehrszeichen, achtet aber darauf, dass Sie richtig auf die Autobahn auffahren. Wenn nicht, werden Sie akustisch und optisch gewarnt.
intelligenter Geschwindigkeitsbegrenzer
Wie bereits erwähnt erkennt dieser Assistent Tempolimits. Daraufhin passt er die aktuelle Geschwindigkeit an. Außerdem kann man selbst eine Geschwindigkeit wählen, die nicht überschritten werden soll. Will man dennoch schneller fahren, muss man das Gaspedal über eine gewisse Schwelle treten. Dabei ertönt ein Warnsignal. Dieser Begrenzer kann aber nur abbremsen, für das Beschleunigen ist der nächste Assistent verantwortlich.
intelligente, adaptive Geschwindigkeitsregelanlage (Tempomat) + Verkehrsschilderkennung
Dieser weiterentwickelte Tempomat hält automatisch die gewählte Geschwindigkeit und einen eingestellten Abstand zum Vordermann ein. Ist man zu nah, bremst er automatisch auf den gewählten Abstand. Hat man wieder genug Platz, beschleunigt er auf die gewählte Geschwindigkeit. Er arbeitet dabei mit der Verkehrszeichenerkennung zusammen. Außerdem wird das Fahrzeug automatisch, wie beim Geschwindigkeitsbegrenzer, auf das Tempolimit verzögert. Sollte der Abstand mal drastisch sinken, greift der Notbremsassistent. Das System funktioniert im Geschwindigkeitsbereich von 30 – 200km/h.
Stauassistent mit Stop & Go Funktion
Extra für stockenden Verkehr gibt es den Stauassistenten mit Stop & Go Funktion. Sollte das vorausfahrende Fahrzeug bis zum Stillstand bremsen, wird Ihre Geschwindigkeit automatisch reduziert. Sollte der Vordermann nun weiterfahren, beschleunigt auch Ihr Fahrzeug. Das geschieht selbst nach einem kurzen Stopp. Sollte man länger stehen, reicht es aus, kurz das Gaspedal oder den Lenkradschalter zu betätigen und schon geht es weiter. Das System nimmt einem im Stau viel Arbeit ab und Sie können sich besser auf das restliche Verkehrsgeschehen konzentrieren.
Unfallvermeidung
Pre und Post Collision Assist (Notbremsassistenten)
Schwierige Namen, aber dafür umso mehr Sicherheit, bieten diese beiden Systeme. Der Pre Collision Assist hilft, potenzielle Zusammenstöße zu vermeiden. Das geschieht im Hinblick auf Straßenbeschaffenheit, Geschwindigkeitsunterschied und dem Verhalten des Fahrzeugs vor Ihnen. Dabei erhält der Fahrer akustische und visuelle Warnsignale. Außerdem wird das Bremssystem auf eine Vollbremsung vorbereitet. Sollte der Fahrer nicht reagieren, bremst das System automatisch und mit voller Kraft. Neben Fußgängern und Autos erkennt der neueste Pre-Collision-Assist auch Fahrradfahrer und bietet dadurch noch mehr Sicherheit. Das System agiert zwischen 5 und 130km/h. Fahrradfahrer und Fußgänger werden bis 80km/h erkannt. Der Pre-Collision-Assist übernimmt also gleichzeitig auch die Aufgabe des City-Notbremsassistenten. Außerdem zeigt er den Abstand zum Vordermann im Bordcomputer an. Das hilft den Sicherheitsabstand einzuhalten.
Steht eine schwere Kollision bevor, greift der Post-Collision-Assist. In diesem Fall, zünden natürlich die Airbags. Diese können den Fahrer handlungsunfähig machen und genau dann wirkt dieser Assistent. Er bremst weiter, wenn es der Fahrer nicht mehr kann und verhindert dadurch das Zusammenstoßen mit weiteren Hindernissen.
Die Hoheit über beide Assistenten liegt dabei immer bei dem Fahrer. Schätzt er die Situation anders ein und möchte Bremsen oder Gas geben, kann er das jederzeit tun.
Ausweichassistent
Wenn abbremsen mal nicht die richtige Lösung ist, um einen Unfall zu vermeiden, hilft nur noch ausweichen. Sollten Sie in einer Gefahrensituation einen Lenkimpuls geben, greift er Ihnen unter die Arme. In Sekundenbruchteilen wird die benötigte Lenkunterstützung berechnet, um es noch vorbeizuschaffen. Sollte vorher der Pre-Collision-Assist einen Bremsvorgang eingeleitet haben, dann werden die Bremsen gelöst. Das passiert, um Ihnen die vollen Lenkkräfte zur Verfügung zu stellen.
Das waren sie, die sicherheitsbetonten Assistenzsysteme. Um Sie und Ihren Komfort kümmern wir uns im nächsten Artikel. Es wird um Kurven geschaut, in der Spur gehalten und sogar selbständig eingeparkt!