Sind Sie schon mal in die Alpen gefahren? Dann haben Sie bestimmt die engen und steilen Pässe erlebt, vielleicht sogar dabei ein Kribbeln im Bauch gespürt. Aber sind diese Pässe wirklich eng und steil, wenn man sie mit den gefährlichsten Straßen der Welt vergleicht? Wir zeigen Ihnen hier die gefährlichsten Straßen der Welt.
Passage de Gois, Frankreich
Ein Tauchgang mit dem Auto? Das kann passieren auf dieser 4 km langen Straße. Zweimal pro Tag wird sie nämlich komplett überflutet und liegt dann stellenweise mehrere Meter unter Wasser. Hier sollte nur fahren, wer sich mit den Gezeiten auskennt! Um schlecht vorbereitete Touristen vor dem Ertrinken zu wahren, wurden drei Rettungsinseln erbaut. Seit Errichtung einer alternativen Brücke, ist die Passage de Gois vor allem ein Touristenmagnet.
Stelvio Pass dt. Stilfser Joch, Italien
Nun ganz in die Nähe, nach Norditalien zur höchsten Straße des Landes. Der Pass verbindet Bormio mit Südtirol und ist touristisch sehr attraktiv. Besonders Motorradfahrer schätzen die vielen Serpentinen der 50 km langen Strecke. Um vor Lawinen und Geröll zu schützen, ist die Strecke nur von Mai bis November geöffnet. Sicherheit bieten die, auf den gefährlichsten Stellen, gebauten Steinplanken.
Trollstigen, Norwegen
Die „Trollleiter“, wie sie im Deutschen heißt, liegt an der Westküste Norwegens. Bis zu 2.500 Autos kann man hier pro Tag zählen. Diese Fahrt eröffnet den Blick in tiefe Fjorde, Täler und Wasserfälle. Die Strecke führt über einen 320 m hohen Wasserfall und steile Bergwände. Dazu kommen 11 Haarnadelkurven und bis 12% Steigung, schließlich wollen 400 Höhenmeter überwunden werden. Da im Winter Lawinengefahr droht ist sie auch nur von Mai bis Oktober eröffnet.
Kabul-Jalalabad Highway, Afghanistan
Der Name ist Programm, denn die Straße ist die Hauptverbindung zwischen beiden Städten. Sie verläuft dabei durch die sehr enge Schlucht von Kabul. Auf 60 km Länge gibt es selten Schutz vor dem steilen Abgrund. Wenn überhaupt schützen nur einen halben Meter hohe Steinpfeiler vor dem sicheren Tod. Das Verkehrsaufkommen ist für so eine Straße extrem, fast täglich passieren Unfälle.
Los Caracoles Pass, Chile
Um von Santiago de Chile nach Argentinien zu fahren gibt es in über 300 km Umkreis nur den Los Caracoles Pass. Dementsprechend viel Verkehr gibt es auf dieser Strecke, viele LKW müssen sich über diesen bis zu 3.500 m hohen Pass quälen. Der höchste und gefährlichste Abschnitt konnte durch den Bau eines Tunnels entschärft werden. Wer die Gefahr liebt, den erwartet eine unbefestigte und fast das ganze Jahr beschneite Piste. Auf den über 70 steilen Serpentinen gibt es keine Leitplanken oder andere Sicherheitssysteme. Bei starkem Schneefall muss die Straße und damit die Grenze nach Argentinien, auch ganz gesperrt werden.
Tibbitt-Contwoyto-Eisstraße, Kanada
Auf ca. 600 km Länge führt diese Straße fast nur über Eis, sie kann also jederzeit einbrechen. Durch diese extreme Kälteabhängigkeit, ist die Strecke nur an 2 Monaten im Jahr befahrbar. Aus Sicherheitsgründen darf keiner der vielen LKW allein fahren: Eine Panne ohne Begleitung wäre bei den niedrigen Temperaturen tödlich, außerdem gäbe es weit und breit niemanden der helfen könnte. Es gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 25km/h, manchmal sogar nur 10km/h. Noch extremer: Wegen der Vibrationen und hohen Belastung darf nicht angehalten werden! Sonst landet man unter dem Eis.
Straße zur Märchenwiese, Pakistan
3.500m, so hoch ist die im Himalaya gelegene Märchenwiese. Die Straße dorthin ist unbefestigt und muss ohne Leitplanken auskommen. Häufiges Geröll oder große Steine auf der Straße behindern das Vorankommen. 1.000 Höhenmeter gilt es zu erklimmen. Der Weg dorthin wird, zusätzlich durch mindestens 600 m tiefe Abgründe neben der schmalen Straße, zu einer waghalsigen Mutprobe.
Skippers Canyon Road, Neuseeland
Mitten durch einen Canyon verläuft die Skippers Road. Sie ist deshalb auch sehr schmal und aneinander vorbeizufahren extrem schwierig. Es gibt zwar keinen festen Belag, aber dafür Schlamm und Matsch bei Regen. Sicherheitsvorkehrungen gegen die tiefen Abhänge? Fehlanzeige! Das Herzstück der Strecke, eine 100 m lange und sehr schmale Hängebrücke, sollte auch nur mit größter Vorsicht befahren werden. Nicht ohne Grund gilt sie als die gefährlichste Straße Neuseelands. Autovermietungen verbieten sogar das Befahren der Strecke mit ihren Fahrzeugen.
Yungas-Straße, Bolivien
Auf der „gefährlichsten Straße der Welt“, muss man innerhalb von nur 65 km 3.500 Höhenmeter überwinden. Befestigten Belag sucht man hier vergebens, Steine und Sand bilden den Untergrund. Der verwandelt sich bei Regen in eine Schlammparty. Doch das ist nicht das Einzige, womit man kämpfen muss: Dichter Nebel, häufiger starker Regen und Felsbrocken auf der Straße gilt es auch zu überwinden. Neben der maximal 3,5 m breiten Straße, geht es 600m tief an steilen Hängen herunter. Trotz Linksverkehr sterben jährlich ca. 300 Menschen auf dieser Straße. Zum Glück gibt es seit 2007 eine Umgehung, auf welcher der viele Schwerverkehr Platz findet.
Guoliang-Tunnel-Straße, China
Ähnlich wie die Yungas Straße, ist auch die Guoliang-Tunnel-Straße sehr schmal und mit sehr steilen Abhängen gespickt. Sie ist die einzige Straße, die zu dem Dorf Guoliang führt, es gibt keine Alternative! Am besten ist sie als 1,2 km langer „Tunnel im Berg“ zu beschreiben.
Einen Auszug dieser und noch weiterer Straßen, die man getrost als „gefährlichste Straßen der Welt“ bezeichnen kann, können Sie sich in diesem Video ansehen: